Aleš Opatrný wird nicht nur bei der Olympiaqualifikation im Juni mit VDL Fakír fehlen, sondern auch in der zweiten Saisonhälfte der Global Champions Tour. Seine Zusammenarbeit mit dem Czech Equestrian Team endet nach sechs Jahren.
„Wir wollten die Saison 2019 der Team-Olympiaqualifikation und der damit verbundenen Vorbereitung unterordnen, wobei wir mit ihm für den GCL erst in der zweiten Jahreshälfte gerechnet haben. Fakír ist aber leider nicht so fit, dass wir ihm ein so anspruchsvolles Programm zumuten und ihn die schwersten Parcours reiten lassen könnten, die man sich im Springreiten vorstellen kann, deshalb haben wir uns vorab entschieden, seine Karriere im Spitzensport im Alter von 14 Jahren zu beenden. Vom Czech Equestrian Team erhielt Aleš das Angebot, in der Qualifikation Pferde aus deutschen Rennställen zu reiten, was für ihn aber ein sehr zeit- und kostenaufwendiges Pendeln oder den Umzug nach Deutschland bedeutet hätte. Da hat er sich für die Familie und den Familienstall entschieden“, gibt Opatrný gemeinsam mit Vertretern des Czech Equestrian Teams in der Pressemitteilung an.
„Für das Czech Equestrian Team möchten wir uns bei Aleš für die schöne Zeit voller sportlicher Erlebnisse und Spaß an der Zusammenarbeit und die bereichernden Erfahrungen bedanken und freuen uns darauf, uns weiterhin auf Wettkampfplätzen und auch außerhalb zu treffen“, sagt die Managerin von CET Karina Divišová.
„Ich schätze die Zusammenarbeit mit dem Czech Equestrian Team sehr und möchte mich für die großartige Gelegenheit, die Unterstützung und das Vertrauen bedanken, dank dessen ich nicht nur an der Olympiaqualifikation, aber vor allem an großen Wettbewerben weltweit teilnehmen durfte, einschließlich der prestigeträchtigen Global Champions League, die mich im Reitsport wieder ein Stück weitergebracht haben“, fügt Aleš Opatrný hinzu.
Die Zusammenarbeit zwischen Aleš Opatrný und dem Czech Equestrian Team begann Ende 2013 und war zunächst bis 2016 vereinbart. Von Anfang ein war sie auf ein klares Ziel ausgerichtet – die Nominierung für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Zu diesem Zweck wurden mehrere hoffnungsvolle Pferde eingekauft, unter denen vor allem VDL Fakir und Acovaro positiv aufgefallen sind.
Obwohl Fakir mit Aleš zahlreiche große Trophäen geholt hat, unter anderem das historisch erste Teamgold beim Nations Cup in Budapest, und häufig bei führenden internationalen Wettbewerben vordere Ränge belegt hat, übernahm am Ende wegen seiner Verletzung der damals erst neunjährige Acovaro die Bürde der Olympiaqualifikation. Gemeinsam gewannen sie das Derby CSIO5* in Falsterbo und waren auch beim Grand Prix CSI3*-W in Dubai siegreich. Bei der Olympiaqualifikation der Gruppe C belegten sie den hervorragenden 2. Platz, der aber leider für einen Startplatz nicht gereicht hat. „Die Olympiaqualifikation ist unglaublich schwer und stellt enorme Ansprüche an die Fitness des Pferdes und die Psyche des Reiters. An alle Pferde denke ich gerne zurück, obwohl einem vor allem die im Herzen bleiben, mit denen man das Meiste erlebt hat, in meinem Fall also Acovaro und Fakir. Beide waren und bleiben auf ihre Art außergewöhnlich“, sagt Aleš Opatrný.
Mit diesen und weiteren hervorragenden Teampferden hat es Aleš 2016 bis auf den 76. Rang in der Weltrangliste Longines Ranking geschafft. Lassen Sie uns wenigstens die wichtigsten Schützlinge von Aleš erwähnen, denn es waren während der rund sechs Jahre Zusammenarbeit insgesamt dreizehn Pferde von CET, die Aleš zu Reiterfolgen verhelfen sollten. Zu den erfolgreichsten gehörte zweifelsfrei Dimaro VD Looise Heide, mit dem Aleš bei vier Wettbewerben des FEI Longines Ranking gewinnen konnte, wobei zu den wertvollsten Trophäen auf jeden Fall der Sieg beim CSI3-W Grand Prix Olomouc im Jahr 2017 und der erste Rang beim „Hundertfünfziger“ im CSI4 Salzburg im Jahr 2016 zählten. Ein weiteres Pferd, mit dem er tolle Ergebnisse erzielen konnte, war z. B. Idario Van Het Netehof. Gemeinsam gewannen sie die Tschechischen Meisterschaften im Parcoursspringen. Ferner darf man die Stuten Berlina und Quinta nicht vergessen. Zusammen mit Caramouche holte Aleš einige vordere Platzierungen, einschließlich des Siegs beim Grand Prix CSI3*-W in Cejle.
Aufgrund der guten Kondition von Fakír haben sich die Besitzer des Czech Equestrian Teams mit Aleš Opatrný 2016 auf eine Verlängerung der Zusammenarbeit und seine Teilnahme im Team Berlin bzw. Prague Lions geeinigt, wo Aleš in der Saison 2017 und 2018 ihre blaugoldenen Farben in der prestigeträchtigen Serie Global Champions League und Global Champions Tour vertrat. Die Serie endete im Dezember 2018 in der Prager O2Arena mit den Prague Play Offs, wo Aleš und Fakir vor den Augen tschechischer Zuschauer ihren letzten großen gemeinsamen Wettbewerb geritten sind.